1600

BMW Isetta

Highlights

Elegante zweifarbige Lackierung in hellblau und cremeweiß

Späte Ausführung mit Schiebefenstern

Seltenes Rolldach zum öffnen

“Große“ 300 ccm-Variante

Daten & Fakten

Baujahr: 1958

Stückzahl: 161.728 Exemplare (Isetta 250 & Isetta 300)

Farbkombination: Zweifarb-Lackierung in Hellblau & Cremeweiß mit Interieur in hellgrauem Leder & schwarzem Tartan-Stoff

Laufleistung (abgelesen): 28.138 km

Motor: Liegender Einzylinder-Viertaktmotor, Luftgekühlt, mittig quer

Hubraum/Leistung: 298 ccm, 13 PS bei 5.200 U/min (Werksangaben)

Getriebe: 4-Gang manuell mit Rückwärtsgang, unsynchronisiert

Bremsen: 3 Trommelbremsen, hydraulisch betätigt

Leergewicht: ca. 370 kg

Höchstgeschwindigkeit: ca. 85 km/h

Dokumente: US-Title

Preis: 38.500,00 EUR (MwSt. nicht ausweisbar)

Modellgeschichte

Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges fand BMW sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Ihr wichtigstes PKW-Werk gehörte nun zur sowjetischen Besatzungszone während die Münchener Werke für Flugmotoren und militärische Motorräder genutzt worden waren und nicht direkt zur Verfügung standen.

Das erste nach dem Krieg entwickelte Auto, der 501 “Barockengel, verkaufte sich mäßig. Für große Teile der Bevölkerung war der Wagen schlicht unerschwinglich, und viele hatten nicht einmal einen PKW-Führerschein. Sogenannte Rollermobile wie der Messerschmitt Kabinenroller oder das Goggomobil beherrschten den Markt. BMW hingegen hatte nur Motorräder oder die Oberklasse in Form des 501 zu bieten. Und dessen schwacher Verkauf verhinderte das Budget für die Entwicklung eines Kleinwagens.

Währenddessen brachte Renzo (Iso) Rivolta, bis dato ein Hersteller von Motorrädern und Kühlgeräten, ein paar hundert Kilometer weiter südlich mit der Iso Isetta ein Rollermobil auf den Markt wie es die deutschen Kunden gebrauchen könnten. Eine kleine Blechkugel auf drei Rädern, angetrieben von einem Zweitakt-Doppelkolbenmotor aus dem Motorradbau. Ein Fahrzeug so minimalistisch und kompakt, dass es nicht einmal seitliche Türen besaß. Stattdessen schwenkte die gesamte Vorderseite dank einer von Lastenseglern inspirierten Mechanik auf. BMW entschied sich zum Lizenzbau nachdem man das kleine Gefährt auf dem Turiner Autosalon gesehen hatte, allerdings nicht ohne ein paar Verbesserungen. Die BMW Isetta erhielt ein zweites Hinterrad (welches in manchen Märkten direkt wieder entfiel um nicht als PKW zu gelten), einen luftgekühlten Viertakt-Einzylindermotor aus der Motorradsparte (erst 245, dann 298 ccm) und einen Rückwärtsgang.

Mit diesen Verbesserungen und einem leicht verfeinerten Design kam die BMW Isetta 1955 auf den Markt. Sie fand reißenden Absatz und machte die “Knutschkugel“ aus München nicht nur zur erfolgreichsten der verschiedenen Lizenzbauten sondern auch zu einem Symbol des Wirtschaftswunders. Knapp ein Jahr nach dem Verkaufsstart wurde aus der Isetta 250 die Isetta 300, der um 53 auf 298 ccm gewachsene Hubraum brachte 1 PS und 4.5 zusätzliche Newtonmeter. 1957 brachte BMW zudem die von der Isetta inspirierte BMW 600 auf den Markt, im Prinzip eine 20cm längere Isetta mit Rücksitzen und dafür dann auch seitlichen Türen zusätzlich zum Fronteinstieg.

Die Fertigung der BMW Isetta endete 1962 nach 161.728 Exemplaren, zählt man die „große Isetta“ (600) mit, kommen nochmal rund 35.000 dazu. Das Modell erfreut sich bis heute einer großen Fangemeinde, und auch Lizenzbauten gibt es nach wie vor, mittlerweile teilweise elektrifiziert.

Modellgeschichte